Rai Leh West

Walkable Rai Leh & die Andamanensee

20.05.2022
Backpacking

2011 verbringen wir nach unserer Reise durch Vietnam und Kambodscha noch ein paar aufregende Tage in Bangkok. Da nach der anstrengenden Reise ein bisschen Urlaub vom Urlaub nicht schlecht wäre, hängen wir "zum Ausspannen" eine knappe Woche im Süden Thailands an. Von Bangkok fliegen wir nach Krabi und von dort geht's weiter nach Rai Leh. Das ist eine Halbinsel südwestlich von Krabi, die nur per Boot vom Festland erreicht werden kann, da der Landzugang unwegsam, durch hohe Berge versperrt ist. Folglich gibt es dort auch keine Autos oder sonstige motorisierte Fahrzeuge.

Unser Transfer bringt uns vom Flughafen Krabi erst nach Ao Nang und dann per Longtail-Boot nach Rai Leh, wo wir uns die Hosen hochkrempeln und mit unseren Rucksäcken auf den Rücken einfach von Bord ins knietiefe Wasser springen. Das ist ja schon mal eine tolle Ankunft!

Wir kommen am Strand Rai Leh West an und da liegt auch unser Hotel, das Railey Village Resort. Anders als bei den meisten Unterkünften unseres Backpacking-Trips haben wir für dieses Hotel etwas mehr Budget veranschlagt, was sich als goldrichtige Entscheidung herausstellt. Wir bekommen ein tolles Zimmer im hinteren Teil der langgestreckten Anlage. Der wirklich ansprechende Pool mit darin treibenden Lotosblüten liegt direkt davor. Hier lässt es sich definitiv aushalten!

Der Strand Rei Leh West liegt eingebettet zwischen den für diese Gegend typischen, hoch aufragenden, teils bewachsenen Kalkfelsen und wir müssen schon sagen, dass er wirklich wunder-wunderschön ist. Die Bucht wird perfekt eingerahmt, der Strand fällt ganz sanft ab und im türkis-grünen Wasser schaukeln dekorativ ein paar Longtail-Boote.

Aufgrund seiner geographischen Ausrichtung eignet er sich auch wunderbar zum Sonnenuntergang-Schauen.

Rai Leh West_Sonnenuntergang

Die Halbinsel ist ziemlich klein, so dass nur ca. 300 Meter vom Strand Rai Leh West der Strand Rai Leh East liegt. Aufgrund der in dem Gebiet vorherrschenden Meeresströmungen hat diese Bucht aber nur einen ganz schmalen Uferstreifen, auch wachsen dort allerlei Mangrovengewächse. Zum Baden und Beachen ist Rai Leh East sicher nicht die erste Adresse, dafür gibt es dort einige Lokale, die es sich lohnt am Abend aufzusuchen. Es herrscht dort ein recht chillige Backpacker-Atmosphäre in der wir auch dem Reggae etwas abgewinnen können.

Südlich von Rai Leh West und Rai Leh East liegt quer zu den beiden der Phra Nang Beach. Um dorthin zu gelangen, folgt man einem kleinen Fussweg durch den Dschungel, an dessen Rändern sich immer einige Makaken tummeln. Im Schatten eines gewaltigen, überhängenden Kletterfelsens erreicht man dann den Strand, der - es ist schwer zu glauben - noch etwas toller ist als Rai Leh West.

Mit dem ihm vorgelagerten, spektakulären Kalkfelsen gehört er auch zu den meist publizierten Stränden Thailands, allenthalben prangt er auf Magazinen und Werbeplakaten. Die hier vor Anker liegenden Longtail-Boote erfüllen einen granz praktischen Zweck. Da es am Phra Nang Beach keine Hotels oder Restaurants gibt, stellen sie die Verpflegung für die Strandbesucher bereit. An Bord wird beispielsweise leckeres Pad Thai zubereitet und über die Reling verkauft.

Wie auf Rai Leh West können am Phra Nang Beach betörende Sonnenuntergänge beobachtet werden.

Wie eingangs erwähnt ist Rai Leh nicht nur ein 1A-Ziel für Sonnenanbeter, sondern auch für Kletterer. Die schroffen Kalkfelsen laden dazu ein, die in ihnen verborgenen Höhlen und Lagunen zu erforschen. Auch wir wollen das in Maßen tun und so brechen wir auf, das im Südosten der Halbinsel gelegene Gelände zu erkunden. Nach einem kurzen, aber wahrlich schweißtreibenden Aufstieg kommen wir zu einem Viewpoint, von dem wir wunderbar die Buchten Rai Leh West und Rai Leh East überblicken können. Wahnsinn, was für eine unschlagbare Aussicht!

Weiter im Inneren des Gebiets liegt unser nächstes Ziel, die Princess Lagoon. Es handelt sich dabei um eine Kalksteindoline, die durch ein System von Höhlen mit Meerwasser gespeist wird. Um dorthin zu gelangen müssen wir erst einen Anstieg durch unwegsames Gelände bewerkstelligen und dann an den wirklich steilen Seitenwänden der Doline wieder runterklettern. Zur Unterstützung wurden ein paar Seile angebracht, aber es bleibt trotzdem eine Herausforderung. Auch ohne Klettererfahrung meistern wir diese und werden belohnt mit diesem wirklich tollen, sehr abgeschiedenen Ort.

Zurück geht es nicht minder anstrengend. Die sengende, tropische Hitze bewirkt, dass uns der Schweiß regelrecht in Bächen runterrinnt und als wir wieder am Rand der Doline sind, sind unsere Kleider sprichwörtlich zum Auswringen. Das anschließende Baden auf dem Phra Nang Beach stellt bei einer Wassertemperatur von 30° nur bedingt eine Abkühlung dar.

Um nicht nur auf der faulen Haut zu liegen, beschließen wir, von Rai Leh aus noch etwas die Andamenensee zu erkunden. Wir buchen 2 Plätze auf einem Speedboat-Ausflug, bei dem ein paar spektakuläre und wohlbekannte Spots angefahren werden.

Bootstour

Los geht es mit einem Schnorchelstopp auf hoher See, unser erstes gemeinsames Schnorchel-Erlebnis überhaupt. Bei nicht zu vernachlässigendem Wellengang treiben wir an der Wasseroberfläche herum und es gibt auch einiges zu sehen. Vor allem viele Fische tummeln sich hier herum, Wolfgang will einen ganz großen, fies aussehenden Sägefisch erspäht haben. Iris ist von dessen Gefährlichkeit nicht ganz so überzeugt.

Nach dem Schnorcheln wird Richtung Koh Phi Phi Leh übergesetzt, wo wir erst mal mit dem Boot in die Phi Leh Lagoon reinfahren. Unglaublich in was für Türkistönen das Wasser hier schimmert, es blendet einen regelrecht und wir sind ehrlich hin und weg.

Bootstour_Phi Leh Lagoon
Bootstour_Phi Leh Lagoon

Weiter geht es zu einem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Spot: dem Maya Beach of Koh Phi Phi Leh, der unweit der oben beschriebenen Lagune liegt. Weltberühmt geworden durch den Film "The Beach" besticht die perfekt durch Kalkfelsen vom offenen Meer abgeschirmte Bucht mit ebenfalls unübertrefflich türkisem Wasser und herausragender Strandqualität.

Wie zu erwarten tummeln sich hier leider auch allerhand Touristen. Wir empfinden das schon als etwas störend, akzeptieren aber dass das Teil der Erfahrung ist. Viele Jahre später wird der Strand dann überhaupt für Jahre geschlossen, damit sich das umliegende Ökosystem wieder erholen kann. Im Nachhinein betrachtet waren wir wohl eh zu einer Zeit dort, als der Strand noch eher als "Geheimtipp" galt.

Eine Mittagspause ist dann auf der größeren Phi Phi-Insel Koh Phi Phi Don vorgesehen. Wir essen recht gut in einem Restaurant in der Nähe des Hafens und machen uns dann auf zu einem westlich des Hafens auf einer Anhöhe gelegenen Viewpoint. Von dort sieht man recht gut die geographischen Vorzüge der Insel. Sowohl von Norden als auch Süden schneiden sich 2 wunderschöne Buchten in die Landmasse, dahinter erheben sich imposant die typischen, teils bewachsenen Kalkfelsen.

Bootstour_Koh Phi Phi Don
Bootstour_Koh Phi Phi Don

Auf der Rückfahrt Richtung Rai Leh legen wir noch einen Bade- und Schnorchelstopp auf Bamboo Island ein. Im Gegensatz zu den übrigen Locations, die wir besucht haben, gibt es hier keine Kalkfelsen, die Insel ist total flach und fällt ebenso ins Meer ab. Zum Baden und Plantschen ist das wunderbar angenehm und wir dümpeln im flachen Wasser herum, bis wir ganz schrumpelig und aufgeweicht sind.