... in der Universitätsstadt Padua
Nach Vicenza am Vormittag steht die Universitätsstadt Padua auf dem Programm. Wir merken zwar gleich, dass Padua um eine ganze Ecke größer ist, der Verkehr aber trotzdem ziemlich entspannt. Wie immer fahren wir mit unserem Van bequem bis fast ganz ins Zentrum und stellen ihn in der Parkgarage Interparking Italia ab. Einmal kurz über die Ponte A. Milani spaziert, und schon sind wir im Herzen Paduas angekommen.
Wir folgen der engen Gasse, die von der Brücke wegführt, biegen an deren Ende nach rechts ab, kommen an der Piazza Garibaldi vorbei und folgen dann der Via Santa Lucia. Schon jetzt bemerken wir, dass Padua nicht nur größer als Vicenza ist, sondern auch wesentlich mondäner. In den Erdgeschoßen der repräsentativen Gebäude findet man viele (vornehme) Geschäfte. Der Außenraum ist aufwändiger gestaltet und lädt zum Flanieren ein.
Am Ende der Via Santa Lucia biegen wir nach links und erreichen die Piazza dei Signori. Der im 14. Jahrhundert entstandene Platz fungierte seit jeher als Stadtplatz und erfüllte somit eine politische Funktion. Wie bei viele ihrer italienischen Kollegen ist das Ensemble der Piazza sehr stimmig und lädt zum Bleiben und Beobachten ein. Außerdem befriedigen wir hier unsere Lust auf ein Eis, das wir auf den Stufen der Loggia del Consiglio wegschlecken. Am westlichen Ende des Platzes befindet sich der Torre dell'Orologio (Glockenturm) mit einer wunderschönen, prachtvoll restaurierten astronomischen Uhr.
Ein Stück weiter östlich befinden sich beidseitig des Palazzo della Ragione die Piazza dei Frutti und die Piazza delle Erbe. Im Gegensatz zur Piazza dei Signori waren die beiden historisch gesehen dem Handel und Kommerz vorbehalten. Heute trifft das ja so ziemlich auf jeden Teil des öffentlichen Raums zu. Die Arkadengänge des Palazzo bilden auch heute noch einen würdigen Rahmen, die Italiener verstehen echt was vom Städtebau.
Lediglich ein paar Schritte weiter kommen wir zur Piazza Duomo mit der eher unscheinbaren Kathedrale von Padua und dem Triumphbogen Arco Vallaresso. Hier beraten wir ein wenig, wohin wir als nächstes gehen. Obwohl wir schon ein wenig müde sind, wollen wir auch noch den Südteil der Stadt erkunden.
Wir gehen erst mal wieder Richtung Osten. Dabei kommen wir an einem unheimlich tollen Backsteingebäude, in dem ein Kino untergebracht zu sein scheint, vorbei und tauchen dann in ein tolles, ganz gegensätzliches Viertel ein. Die engen Gassen besitzen Katzenkopfpflaster und in den teils mit Arkaden versehenen einfachen Gebäuden findet man jede Menge einladender Lokale und Geschäfte.
Der Via Romana folgen wir dann Richtung Süden und überqueren einen namenlosen, Ruhe ausstrahlenden Kanal.
Schlussendlich erreichen wir den Prato della Valle. Der riesige Platz existierte schon in römischer Zeit, erhielt aber erst im 18. Jahrhundert sein heutiges Aussehen.
Durch das Anlegen einer ovalen Wasserfläche wurde ein künstliche Insel - die Isola Memmia - geschaffen. An den Ufern des Kanals stehen 88 Statuen - die Abbilder von Personen, die sich um die Stadt Padua verdient gemacht haben. Fast überflüssig zu erwähnen, dass das - mit einer einzigen Ausnahme - Männer sind.
Vom Prato della Valle sieht man schon die nahe gelegene Basilica di Sant'Antonio di Padova auf der Piazza del Santo.
Die im romanischen Stil errichtete Kirche ist päpstliche Basilika und eines der bedeutendsten Heiligtümer Italiens, beherbergt sie doch die Zunge des Heiligen Antonius. Was sind Reliquien doch immer geschmackvoll!
Ein Haufen nicht so geschmackvoller Souvenirstände weist unmissverständlich darauf hin. Da sich die Sonne schon etwas tiefer neigt und wir heute noch bis Venedig fahren wollen, machen wir uns dann auf den Rückweg zu unserem Van.
Netterweise ist der Weg dorthin definitiv auch ein Highlight unserer Stadtbesichtigung. Das Viertel, durch das wir nun gehen, besitzt enge Gassen, alte Bausubstanz und ganz viel Charme. Im Wesentlichen folgen wir der Via del Santo und der Via Zabarella zurück zur Parkgarage.
Unser Fazit zu Padua: Eine ungemein abwechslungsreiche Stadt, in der viele Epochen ihre Spuren hinterlassen haben. Die Zeugen dessen existieren stimmig nebeneinander.