Chocolate Hills

Eine abenteuerliche Rollertour auf Bohol

14.08.2021
Backpacking

Von unserer Base in Alona brechen wir zu einer Roller-Tour auf, die uns von Panglao zurück auf die Insel Bohol und ab Tagbilaran Richtung Osten die Küste entlang führt. Neben den allgegenwärtigen Tricycles fallen uns im Straßenverkehr natürlich die in den grellsten Farben bemalten Jeepneys auf. Es handelt sich dabei um zu Kleinbussen umgebaute Jeeps, die die US-Amerikaner nach ihrem Abzug im Land belassen haben und die nun als eine Art öffentliches Verkehrsmittel fungieren.

Jeepney

Bei Loay biegen wir nach Norden ins Landesinnere ab. Unser Weg führt uns entlang des Loboc River, dessen ruhiges, grünes Wasser sich wunderschön durch die üppige, immergrüne Tropenlandschaft schlängelt. Man kann hier mit Booten auf dem Fluss fahren. Da das Ganze aber ein wenig nach Touristenfalle aussieht, lassen wir das lieber bleiben.

Bei Upper Bonbon führt die Straße durch den Bilar Man-Made Forest. Das düstere Waldstück wurde in den 70er-Jahren im Rahmen eines staatlichen Programms aufgeforstet und hat inzwischen eine beachtliche Größe erreicht. Unter den schattenspendenden Urwaldbäumen herrscht ein ganz anderes Mikroklima und die Tropenhitze ist im Nu viel erträglicher.

Wir fahren weiter Richtung Norden und lassen den Wald hinter uns. Die Straße wird nun gesäumt von Reisfeldern, deren intensiv grüne Farbe nicht satter sein könnte. So eine tolle Landschaft!

Reisfelder
Reisfelder

Wir fahren noch ein ganzes Stück weiter bis wir ca. den Mittelpunkt der Insel erreichen. Hier befindet sich ein ganz besonderer Ort, die ChocoIate Hills. Die merkwürdigen Hügel sind quasi die Hauptattraktion Bohols. Die 1268 Erhebungen sind 30-40 Meter hoch und ähneln einander auffällig. Warum das so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt, es existieren dazu verschiedene geologisch und vulkanisch motivierte Theorien. Gegen Ende der Trockenzeit verfärbt sich der Grasbewuchs der Hügel ins Braune, was ihnen ihren Namen einbrachte. Auf einem der Hügel wurde eine Aussichtsplattform errichtet, von wo sich das Naturwunder hervorragend überblicken lässt. Es sieht wirklich toll aus und wir machen viel zu viele Fotos!

Auf unserem Rückweg Richtung Süden machen wir einen Abstecher zu den Sipatan Hanging Bridges. Es handelt sich dabei um 2 parallel über den Loboc River gespannte Bambus-Hängebrücken. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr kann man sich im Einbahnsystem auf die wackelige Konstruktion wagen. Der Blick auf den tiefgrünen Fluss und die üppige Ufervegetation sind in jedem Fall herrlich.

In Loboc biegen wir nach Westen ab. Die kleine, vor uns liegende Straße führt uns durch wunderschöne Landschaft und der bereits kühler werdende Fahrtwind bläst uns um die Nase. Rollerfahren in Asien entwickelt sich bei uns eindeutig zu einer Leidenschaft!

Unser Zwischenziel ist das Philippine Tarsier Sanctuary. Eine kleine aber sehr informative Ausstellung erzählt Wissenswertes über die auch als Tarsier bekannten Koboldmakis. Die kleinen Primaten kommen ausschließlich auf den südlichen Philippinen vor und sind in vielerlei Hinsicht ganz außergewöhnliche Tiere. Der Ausstellung angeschlossen ist ein Schutzgebiet, in dem einige Vertreter ihrer Art leben. Ein Guide führt uns - unter der Auflage ganz ruhig zu sein - zu den kleinen, nachtaktiven Zeitgenossen. Man könnte die winzigen Fellknäuel wirklich fast übersehen. Mit ihren überdimensionalen Augen und den langen, knochigen Fingern ein wenig wie Yoda sie aussehen.

Als wir wieder Panglao erreichen, ist es schon fast dunkel. In Summe haben wir an einem Tag mit dem Roller an die 150 Kilometer zurückgelegt. Das ist schon ganz ordentlich. Der Hintern tut uns etwas weh, was sich für einen so tollen, ereignisreichen Tag aber in jedem Fall lohnt!

Rückfahrt