Kathedrale Burgos

Ein Stadtspaziergang durch Burgos

27.05.2022
Roadtrip

Normalerweise starten wir unsere Reisen ja immer von Wien aus. Diesmal ist aber das Flug-Angebot von München viel besser, so dass wir zur Abwechslung von dort loslegen. Nachdem wir unser Auto sicher beim Parkservice Hay eingestellt haben, geht es für uns mit der Air Europa nach Madrid.

Trotz der noch immer anhaltenden Corona-Pandemie ist das Flugprozedere unkompliziert, es wird bei der Einreise lediglich die Vorregistrierung auf der Plattform "Spain Travel Health" per Scannen eines QR-Codes kontrolliert, das war's.

Für Yven ist es an und für sich bereits die zweite Flugreise, da er an die erste allerdings keine Erinnerung mehr haben dürfte, ist es für ihn ein großes Highlight und er bestaunt alles mit größtem Interesse.

Da die Vermietstation der Roadsufer (www.roadsufer.com) nicht direkt am Flughafen Madrid ist, lassen wir uns mit dem Taxi die knapp 10km dorthin fahren. Die Fahrzeugübernahme dauert erfahrungsgemäß ein wenig, schließlich gibt es bei einen Van vieles, was ausprobiert und gecheckt werden muss. Abschließend muss auch der Kindersitz noch montiert werden und dann geht es am späteren Nachmittag los.

Roadsurfers

Wir fahren auf der gut ausgebauten, mautfreien Autobahn A-1 Richtung Norden und wollen mal schauen, wie weit wir kommen. Ursprünglich haben wir gedacht, wir fahren gleich bis Burgos. Es wird uns dann aber doch zu spät und so machen wir in Aranda de Duero bei Alcampo noch einen ausgedehnten Großeinkauf zur Basisausstattung unseres Vans und fahren dann den in der Nähe gelegenen Campingplatz Camping Costaján an. Der ist eigentlich recht nett in einem Pinienwald gelegen, außerdem wenig besucht. Es dauert noch eine Weile, bis wir uns in unserem neuen Zuhause einrichten, Abendessen kochen und duschen. Obwohl es hier in Westeuropa ca. eine Stunde länger hell ist als in Österreich, ist es trotzdem schon stockfinster, bis wir uns in das "Penthouse" unter dem Aufstelldach zurückziehen.

Camping Costaján

Am nächsten Tag liegt dann nur mehr ein kurzes Stück vor uns, bis wir Burgos erreichen. Mit unserem geliehenen Van können wir bequem in der Tiefgarage des Museo de la Evolución Humana parken, die so modern ist, dass sie sogar automatische Kennzeichenerkennung hat. Von dort sind es nur mehr ein paar Schritt zur Altstadt auf der anderen Seite des Rio Arlanzón.

Wir spazieren erst durch den östlichen Teil der Altstadt über die Plaza de la Libertad, wo uns an den Häusern gleich die für Spanien typischen, verglasten Vorbauten auffallen.

Von dort geht es weiter in die Calle San Lorenzo. Die Barmeile ist Mittags nicht übermäßig besucht und so können wir ungehindert und ohne Versuchungen widerstehen zu müssen durch die enge Gasse flanieren.

Auf der Plaza Mayor machen wir eine kleine Pause und essen ein paar Häppchen, die wir uns in einer Bäckerei gekauft haben. Generell ist es auf den Straßen (auch für spanische Verhältnisse) unglaublich ruhig. Man merkt sofort, dass die Corona-Pandemie viele Reisende abschreckt. Zudem ist auffallend, dass sich die Spanier doch um einiges rücksichtsvoller im Umgang mit ihren Mitmenschen zeigen als wir es aus Österreich gewohnt sind. Obwohl es hier mittlerweile keine Maskenpflicht im Freien mehr gibt, tragen sie viele Passanten freiwillig - bei uns wäre das komplett undenkbar!

Plaza Mayor

Von der Plaza Mayor ist es dann auch nur mehr ein Steinwurf bis zur Plaza Rey San Fernando, der die Kathedrale von Burgos flankiert. Der große, gotische Bau ist einer der wichtigsten seiner Art in Spanien und auch eine bedeutende Station auf dem Jakobsweg. Es dauert auch nicht lange, da kommen schon die ersten Pilger daher, einige ausgestattet mit dem traditionellen Pilgerstab. Auch wir sind von dem Bau im "Zuckerbäckerstil" mächtig beeindruckt.

Wahnsinn mit welcher Detailverliebtheit hier die reine Architektur ausgestaltet wurde. Nachdem wir sie von außen bewundert haben, wollen wir natürlich auch reingehen. Wir kaufen uns 2 Tickets und los geht's.

Kathedrale Burgos

Auch der Innenraum mit den vielen um das Hauptschiff gruppierten Kapellen ist wahnsinnig beeindruckend. Altäre, Gräber, Bestuhlung, alles ist bis ins letzte, aufwändigst bearbeitet und vor allem in sich stimmig zusammengestellt. Uns gefällt es sehr gut, wenn der gotische Stil einheitlich durchgezogen wird. Dem Barock wird hier Gott sei Dank (fast) keine Chance gegeben.

Im Bereich des Haupteingangs befindet sich der sogenannte "Fliegenschnapper" - eine Spielfigur über einer riesigen Uhr, die - angesteuert von der Uhr - zu jeder vollen Stunde ihre Kinnlade schnappen lässt. Dass wir kurz vor Mittag in die Kathedrale reingehen, trifft sich da ja gut.

An der Plaza Santa María - dem eigentlichen Kathedralenvorplatz - beginnt eine Treppenanlage, die auf den hinter der Kathedrale gelegenen Burghügel führt.

Wir schauen kurz auf die Open Streetmap und sehen, dass es da oben einen Aussichtspunkt - den Mirador del Castillo - gibt. Es ist zwar ziemlich heiß, aber da müssen wir natürlich rauf. Von oben betrachtet wird uns dann nochmal klar, wie gigantisch die Kathedrale auch im Gesamtstadtbild ist. Trotz ihres Alters von vielen hundert Jahren ist sie immer noch das weit und breit imposanteste und dominanteste Bauwerk.

Nachdem wir den Burghügel wieder Richtung Altstadt hinuntergestiegen sind, stärken wir uns auf der Terrasse eines kleinen Restaurants mit frisch gebackenem Bacalao, Patatas alioli und einem leichten, spanischen Bier, das vor allem bei der Hitze wunderbar schmeckt.

Wir verlassen dann die Altstadt durch den wunderschönen Arco de Santa María, eines der zwölf Tore, die im Mittelalter die Stadt umgaben. Am Rio Arlanzón entlang gehen wir zurück zu unserm Van und machen uns dann auf weiter Richtung Norden, da wir heuten noch die Küste erreichen wollen, was wir auch schaffen.

Arco de Santa María

Wir fahren erst auf der mautfreien A-1 bis Vitoria-Gasteiz und dann auf immer kleiner werdenden Straßen bis an die baskische Küste, genauer gesagt zum Camping Arrien Gorliz in Gorliz.