Kantabrien
Gleich hinter Bilbao verlassen wir das Baskenland und erreichen die Provinz Kantabrien. Als erstes halten wir beim "Parque Natural de las Dunas de Liencres", einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Santander.
Das Gebiet an der Mündung des Ría de Mogro ist vor allem für seine Sanddünen und als Rückzugsort für Vögel und Amphibien bekannt. Der Küstenabschnitt ist wahnsinnig weitläufig und die Luft ganz dunstig von der Gischt der ans Ufer rollenden Brandung. Hier merkt man gleich die Kraft rauen Atlantiks, was auch einige Sufer anzieht. Wir waten durch das vom Meer hereingespülte, knöchelhohe Wasser und schauen ihnen zu. Die sind etwas mutiger als wir.
Nicht weit entfernt liegt Santillana del Mar, ein winziges Städtchen, das nicht nur eine Station auf dem Jakobsweg ist, sondern eine mehrere hundert Jahre alte Altstadt besitzt, deren Bausubstanz bis zum heutigen Tag weitgehend unverändert erhalten geblieben ist. Das Ensemble aus Naturstein und Holz ist wirklich beeindruckend und gewinnt auch dadurch, dass Fahrzeuge in der gesamten Ansiedlung verboten sind.
Die Stiftskirche Santillana del Mar ist ein wunderschöner, romanischer Bau, neben dem wir eine Pause machen und den regionalen Käsekuchen, der dort verkauft wird, kosten. Er ist fast gar nicht süß, dafür ziemlich fettig und schmeckt uns allen - vor allem Yven - hervorragend.
Unweit von Santillana del Mar befindet sich die für ihre steinzeitliche Höhlenmalerei bekannte Höhle von Altamira. Wir besuchen sie nicht, da dies wahrscheinlich ohne Vorregistrierung nicht möglich ist und da es sich ja ohnehin nur um eine Kopie des Originals handelt. Banausen wie wir sind fahren wir lieber noch einmal die Küste an. Es geht weiter Richtung Westen, auf der Fahrt bieten sich oft herrliche Ausblicke auf die sattgrüne, gar nicht spanisch-südländisch wirkende Küstenlandschaft Kantabriens.
Unser Ziel, die Playa de Gerra, zeichnet sich bereits durch einen überaus schön gelegenen Parkplatz aus, gepflegte Wiesen auf hohen Klippen und mit toller Aussicht auf die Küste. Auch hier sind wir natürlich nicht die einzigen Vanlifer. Ein paar Gleichgesinnte sind mit umgebauten Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr von Deutschland aus hierher gefahren. Die sehen ja echt toll aus und haben natürlich Kultpotential! Von den Klippen geht es einen kurzen Fußweg hinab zum Strand, der wenig besucht und daher ziemlich einladend ist. Die Stärke der Brandung hält sich in Grenzen und so kann Yven hier wieder ausgiebig plantschen bis es es ihn vor Kälte schüttelt.
Zum Übernachten verlassen wir die winzige Provinz Kantabrien bereits wieder und fahren noch ein Stück ins Landesinnere der Nachbarprovinz Asturien. Wir haben uns den Campingplatz "Picos de Europa" dafür ausgesucht, da er günstig für unser nächste Unternehmung liegt, die wir nun schon ungewollterweise angeteasert haben.




