Playa de Las Catedrales

Galicien von Ribadeo bis Viveiro

22.05.2022
Roadtrip

Wir erreichen Galicien mit der Überquerung des Ría de Ribadeo o del Eo. An und für sich verzichten wir ja auf die Benutzung der Autobahn, da die Fahrt auf der Landstraße einfach authentischer ist. In diesem Fall wollen wir aber nicht den gesamten Mündungsarm des Ría de Ribadeo o del Eo ausfahren und so wechseln wir zur Abwechslung mal auf die A-8. Diese führt hoch aufgestelzt über das gesamte Tal hinweg und bietet einen grandiosen Rundumblick.

Beim Praia das Illas machen wir eine Kaffeepause und stellen fest, dass auch Galiciens Strände ihren Kollegen in Kantabrien und Asturien um nichts nachstehen. Die Felsformationen hier geben außerdem einen kleinen Vorgeschmack auf das folgende Highlight.

Praia das Illas
Praia das Illas

Obwohl die nordspanische Atlantikküste - und wir können das hellauf begeistert bestätigen - generell als Naturschönheit gilt, wird der Playa de Las Catedrales besonders oft genannt, wenn es um herausragende Landschafts-Spots geht. Das erklärt dann auch, warum es bereits auf dem Parkplatz nicht ganz so beschaulich zugeht, wie wir es sonst gewohnt sind. Vor dem Abgang zum Strand staut es sich dann sogar ein wenig und wir ahnen schon, woran das wohl liegen mag.

Playa de Las Catedrales

Die globale Corona-Pandemie dauert an und für den "Kathedralen-Strand" ist eine Registrierung notwendig, kostenlos zwar, aber nachgewiesen muss sie werden. Iris lässt sich da schon etwas entmutigen, aber Wolfgang checkt in Windeseile aus, dass es für den heutigen Tag eh noch sehr viele freie Slots gibt. Also machen wir die Registrierung für uns 3 vor Ort und zack, sind wir schon drin.

Das vor uns liegende Naturdenkmal zeichnet sich durch eine Vielzahl natürlich geformter Höhlen aus, die aus den Klippen ausgewaschen wurden und bei Ebbe begangen werden können. Die aufragenden Felsen sind großteils aus Schiefer, was die typische, schichtartige Struktur erklärt. Nach der Beschreibung haben wir uns das gar nicht so toll vorgestellt, aber die Höhlen sind unglaublich beeindruckend. Teilweise reichen sie sehr weit ins Gelände hinein und oft steht noch ein Rest Wasser von der vorangegangenen Flut darin. Vor allem Yven hat einen unbändigen Spaß in die "Tunnel" rein und wieder rauszulaufen.

Auf der Suche nach einer pittoresken Snack-Location steuern wir den Faro de Punta Atalaia an. Anders als auf den hinter uns liegenden hunderten Kilometern haut uns hier aber nicht die Landschaft von den Socken, sondern ein riesiges, rostrotes Fabriksgelände, das gleich nebenan liegt. Das Ensemble aus Schloten, Rohren und Behältern sieht aus wie in einem Zeichentrickfilm und ist durchaus reizvoll auf seine Art.

Für unseren Snack bleiben wir trotzdem nicht beim Leuchtturm sondern fahren ans andere Ende der Bucht, wo wir vom Praia de Morás wieder einen tollen Blick auf das Fabriksgelände haben. Hier sieht man, dass - was immer da auch produziert wird - gleich auf gigantische Containerschiffe verladen wird. Während wir unseren Kaffee schlürfen, recherchieren wir dann auch und erfahren, dass das eine Aluminium-Fabrik ist. Das Aluminiumoxid erklärt die rostrote Farbe überall. Auf dem Luftbild von Google Maps sehen wir dann auch noch, dass gleich den Hügel rauf ein ebenfalls rostrotes Ausgleichsbecken liegt.

Fabrik

Neben unserer Snack-Location liegt der Parque de Fabricación de Dolos, eine kleine Freiluftaustellung zum Thema "Dolos". Das sind diese monströsen Beton-Fertigteil-Dinger, die man zum Befestigen von Küstenabschnitten braucht. Etliche von denen liegen hier auch einfach so herum. Was für ein eigenartiger Ort das doch ist!

Dolos
Dolos

Ein kleines Stück den Hügel hinauf gibt es dann noch außergewöhnliche Steinformationen, die wohl doch natürlich entstanden sind, zu bestaunen. Acantilados de Papel bedeutet wörtlich übersetzt "Papier-Steilküste".

Viveiro soll ein ganz nettes Städtchen sein, also drehen wir auch hier noch eine Runde. Eventuell würden wir gerne was Essen gehen, aber es ist Sonntag und zudem noch Siesta-Zeit. Kurzum, wir haben selten so eine ausgestorbene Stadt gesehen. Zum Fotografieren ist es allerdings spitze.

Uns gefällt die stilistisch einheitliche, fast ganz in Weiß und Grautönen gehaltene Bebauung sehr gut, da ist wirklich alle stimmig. Sogar die Kanaldeckel wurden designt und sind ein echter Hingucker.

Viveiro

 

Für die nächste Übernachtung haben wir uns aus der App park4night den Gratis-Stellplatz am Praia de San Román rausgesucht. Der ist wirklich nett und liegt leicht erhöht über einem weiteren, tollen Sandstrand. Weit genug entfernt allerdings, so dass das ungewohnte Meeresrauschen nicht unseren Schlaf stören sollte.

 

Praia de San Román