Death Valley_Zabriskie Point

Death Valley National Park

28.09.2021
Roadtrip

Von Las Vegas kommend erreichen wir bei Parhump wieder den Bundesstaat Kalifornien. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Death Valley National Park, dem nächsten von uns auserkorenen Ziel.

Da der Juni schon zu den Sommermonaten zählt, werden wir beim Nationalparkeingang nicht nur mit Info- und Kartenmaterial versorgt sondern auch mit einigen guten Ratschlägen betreffend der Jahreszeit angemessenem Verhalten (keine langen Wanderungen, viel Trinken, ...). Zum zuletzt genannten Punkt haben wir uns schon selbst ein paar Gedanken gemacht und auf Wolfgangs Initiative hin 8 Gallonen - also ca. 30 Liter - Wasser gebunkert. Im Kofferraum haben die Plastikkanister gar keinen Platz mehr, sie sind also gut auf der Rückbank verstaut. Iris besteht darauf, dass trotz Affenhitze ohne Klimaanlage gefahren wird, da dies den Motor zu viel belasten und zu Überhitzung führen könnte. Mit der Wasserversorgung für eine Kleinstadt im Schlepptau und offenen Fenstern machen wir uns also auf ins Tal des Todes.

Bevor wir noch zum Visitor Center kommen passieren wir den Zabriskie Point, der auch durch den gleichnamigen Film einige Berühmtheit erlangte. Von dem Aussichtspunkt lässt sich wunderbar die bizarr in Wellen gelegte Wüstenlandschaft des Death Valley bewundern. Wahnsinn!

Kurz dahinter erreichen wir das Furnace Creek Visitor Center. Wir halten hier und ein großes Thermometer vor dem Eingang klärt uns endlich über die hier tatsächlich vorherrschenden Temperaturen auf. Es sind 114° F, was in etwa 45,5°C entspricht. Ist doch gar nicht so schlimm.

Vom Visitor Center fahren wir nach Süden und erreichen über eine kurze, unasphaltierte Stichstraße bald einen Punkt namens Devils Golf Course. Das Terrain hier ist überzogen mit einer Art Salzkruste, die durch einwirkende Umwelteinflüsse so erodiert ist, dass eine Unmenge von spitzen, scharfkantigen Strukturen entstanden ist, auf denen man kaum laufen kann. Der Wüstenwind bläst uns außerdem wie aus einem Föhn um die Ohren. Mit einer gehörigen Portion Aberglauben kann man diese Gegend vielleicht wirklich für das Tor zu Hölle halten.

Den nächsten Stopp legen wir beim sogenannten Badwater Basin ein. Das Überbleibsel des Lake Manly - eines prähistorischen Sees - ist mit einer Seehöhe von 85,5m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt des nordamerikanischen Kontinents. Wir gehen ein wenig auf der dort befindlichen Salzkruste herum und starren in die Weite, die Stimmung ist irgendwie schon ganz eigen hier. Ein Thermometer gibt es nicht, aber wir vermuten, dass es bedingt durch die Seehöhe noch ein paar Grad heißer ist als beim Visitor Center. So um die 50° C werden es schon sein.

Um ja nicht zu dehydrieren, trinkt Wolfgang alle paar Momente von der großen Wassergallone. Da wir uns auf der anderen Seite aber kaum bewegen und auch nicht übermäßig schwitzen, ist diese Maßnahme überschießend und schön langsam wird ihm ein wenig übel von der ganzen Flüssigkeit, die in seinem Körper herumschwappt. Es wäre schon eine Leistung, im Death Valley einen Rettungseinsatz aufgrund einer Hyperhydration auszulösen.

Auf dem Rückweg Richtung Norden fahren wir über einen Bypass zur Hauptstraße, den sogenannten Artists Drive. Das umliegende Sedimentgestein schimmert hier teilweise in den unglaublichsten Farben und sieht tatsächlich fast wie gemalt aus. Die Farbpalette besitzt sogar lila und grüne Anteile.

Obwohl das Death Valley natürlich als Wüste gilt, sind wir bislang vor allem felsigen, steinigen und salzigen Landschaften begegnet.

Ein Fleckchen klassische Sandwüste gibt es aber auch in diesem Nationalpark, und zwar die Mesquite Sand Dunes kurz vor dem Stovepipe Wells Village. Sehr malerisch liegen die gelb-grauen Dünen vor den umliegenden Bergen. Die schon tiefer stehende Sonne tut unseren Augen gut, ebenso die zumindest spärlich vorhandene Vegetation.

Beim Stovepipe Wells Village machen wir eine Kaffeepause. Nach einem kleinen Zwischenfall bei der Self-Service-Station, die zur Überflutung eines Abfalleimers führt, schlürfen wir die heiße Brühe western-like in Schaukelstühlen auf der Veranda.

Richtung Südwesten verlassen wir dann den Death Valley National Park. Bis Panamint Springs - wo unser Campingplatz ist - ist ein Höhenunterschied von ca. 600m zu überwinden. Bis jetzt hat der Motor ja ganz gut mitgehalten, mal sehen wie er mit der Steigung klarkommt. Falls er Probleme haben sollte, haben wir in jedem Fall noch genügend Wasser, um ihn zu kühlen.

Unbeschadet schaffen wir es bis Panamint Springs. Wir sind die einzigen Gäste auf dem eher unromantischen Campingplatz. Wir stellen unser Zelt im Windschatten des Duschgebäudes auf und gehen dann als Belohnung im Restaurant auf der anderen Straßenseite einen Burger essen.

Panamint Springs

Nach einer sehr warmen, staubigen Nacht packen wir unsere Campingausrüstung zusammen und machen uns sehr früh morgens auf Richtung Norden, halten aber schon nach kurzer Zeit beim Father Crowley Vista Point, wo wir in einen beeindruckenden Canyon hinabblicken.

Auch auf dem weiteren Streckenverlauf Richtung Owens Valley ist die Landschaft atemberaubend. Der Anblick des fast ausgetrockneten Owens Lake vor den steil aufragenden Bergen der Sierra Nevada ist einfach unbeschreiblich. Vor uns liegt der Mt. Whitney, der höchste Gipfel der Lower 48 States, mit seinen über 4.400m Höhe eine wahre Augenweide.