Joshua Tree National Park
Nach der Übernahme unseres Mietwagens bei Dollar am Flughafen LAX - wir haben uns für einen weißen Chevrolet Malibu entschieden - versuchen wir Los Angeles gleich auf dem schnellsten Weg Richtung Osten zu verlassen. Obwohl an und für sich wenig Verkehr auf den bis zu 10-spurigen Highways ist, dauert es eine ganze Weile, bis wir das gigantisch weitläufige Stadtgebiet inkl. seiner Suburbs hinter uns lassen. Sehr zu unserem Missfallen endet mit der geschlossenen Bebauung auch der Ausbau des Mobilfunknetzes. Glücklicherweise sind wir abseits der Megacity nicht auf die Google Navigation angewiesen, und so handeln wir uns ohne bis Joshua Tree weiter.
Hier befindet sich das Visitor Center des Joshua Tree National Parks, wo wir uns erstens mit Infomaterial eindecken und zweitens den "America the Beatiful Pass" - eine Jahreskarte für alle US-Nationalparks - erweben. Danach geht's bei einer gradmäßig noch nicht näher definierten Affenhitze auf in den ersten Nationalpark.
Wir fahren passend zur Hitze durch karge Wüstenlandschaft. Den ersten längeren Stopp legen wir bei der Hidden Valley Picnic Area ein, um den dort startenden, gleichnamigen Trail abzuwandern. Die ca. 1 Meile lange Rundwanderung führt durch eine Landschaft voller vom Wüstenwind rundgeschliffener, sandfarbener Steinformationen. Zwischen den Felsen tauchen auch immer wieder die für den Nationalpark namensgebenden Joshua Trees, zu deutsch Josua-Palmlilie, lateinisch Yucca brevifolia auf. Obwohl es außerordentlich heiß ist, genießen wir unseren Rundgang sehr. Ein angenehmer Nebeneffekt, den die Hitze mit sich bringt, ist die Einsamkeit. Auf der Wanderung sind wir niemandem begegnet und auch auf dem Parkplatz steht nur eine Handvoll Fahrzeuge. Der Sommer ist generell nicht die Hauptbesuchszeit für diesen Nationalpark.
Über die Keys View Road erreicht man den auf einer Anhöhe gelegenen Keys View, den höchstgelegenen Aussichtspunkt im Nationalpark. Von hier bietet sich ein grandioser Panoramablick auf die umliegenden Berge und das Coachella Valley, in dem die berühmte und für allerhand Erdbeben in der Region verantwortliche San-Andreas-Verwerfung verläuft.
Im Anschluss wandern wir auch noch den Barker Dam Trail ab. Von dem aufgestauten Wasser ist im Juni natürlich nichts zu sehen. Die tollen Steinformationen und Unmengen wildwachsender Kakteen gibt es aber auch hier.
Nach einem Fotostopp beim treffend bezeichneten Skull-Rock fahren wir auf dem Park Boulevard weiter, bis wir im Südosten den Cholla Cactus Garden erreichen.


Aufgrund eines speziell hier vorhandenen Nährbodens wuchert an der Stelle eine Kakteenart, die wir bislang im Park noch nicht gesehen haben. Die Cholla Kakteen sehen witzig und eigentlich auch niedlich-flauschig aus. Wie uns der dort angelegte Lehrpfad aber verrät, sind sie es nicht. Was hier so weich aussieht sind in Wahrheit extrem dicht nebeneinanderstehende Stacheln, die ihrerseits auch noch Widerhaken besitzen. Auf keinen Fall sollte man diesen Wüstenbewohnern also zu nahe kommen, faszinierend anzusehen sind sie aber allemal.
Die Sonne neigt sich schon etwas dem Horizont zu, als wir den Nationalpark im Süden verlassen. Auf dem Interstate Highway 10 fahren wir noch bis Blythe, wo wir im Americas Best Value Inn übernachten. Da es in dieser trostlosen Stadt inmitten der Wüste definitiv gar nichts zu sehen gibt, machen wir noch einen Sprung in den mitten auf dem Motel-Parkplatz gelegenen Swimmingpool. Das Ambiente ist zwar nicht gerade sehr stilvoll, das Nass sorgt aber doch für die dringend benötigte Abkühlung und unser Besuch bei Del Taco auf der anderen Straßenseite passt gut zu dem Stimmungsbild.









