Von Yellowstone zurück an die Westküste
Die letzte Nacht in Yellowstone war unglaublich kalt. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, sich beim Grant Mini Store mit einer großen Portion heißem Kaffee aufzuwärmen. Nach dieser Stärkung brechen wir zu unserer letzten Aktivität im Yellowstone National Park auf. Das West Thumb Geysir Basin ist insofern besonders als sich die Geysire und Thermalquellen hier direkt am Ufer des Yellowstone Lakes befinden.
Die Morgenstimmung ist grandios, es sind noch fast keine Besucher hier und zwischen den Wasserbecken streifen Hirsche umher.
Wir verabschieden uns dann vom Yellowstone National Park und fahren auf dem John D Rockefeller, Jr. Memorial Parkway, der den Yellowstone mit dem Grand Teton National Park verbindet, Richtung Süden.
Für die Besichtigung des Grand Teton National Parks haben wir eigentlich keine Zeit mehr, die wunderbare Aussicht auf die namensgebende Teton Range wollen wir aber trotzdem genießen. Als erstes tun wir das bei der Colter Bay Marina, wo wie auf einem Bootssteg in der Sommersonne sitzend Kaffee und Muffins verspeisen, die tollen Berge und den spiegelglatten Jackson Lake direkt vor unserer Nase.
Vom entlang des Snake River verlaufenden Highway 191 bieten sich dann eigentlich ständig grandiose Ausblicke auf die teils vergletscherte, markante Gebirgskette. Wir machen tolle Fotos unter anderem beim Snake River Overlook, beim Teton View Turnout und beim Glacier View Turnout.
Unser Weg führt uns nach Jackson, einer kleinen Stadt die ganz im Zeichen der Wild-West-Romantik steht, erkennbar an den auf dem Jackson Town Square aufgestellten Geweihbögen und der Million Dollar Cowboy Bar. Wir vertreten uns hier noch etwas die Beine, denn im Anschluss machen wir uns auf, um in einem Affenzahn wieder zur Westküste zurückzubrausen. Wir müssen übermorgen wieder in San Francisco sein und bis dahin ist es weit.
Wir haben beschlossen, die Rückreise über Idaho und Oregon anzutreten, um einen erneuten Abstecher beim Crater Lake National Park zu machen und zu sehen, ob sich der Rauch beim See vielleicht verzogen hat.
Los geht's. Von Jackson fahren wir über den Teton Pass, verlassen Wyoming und erreichen Idaho, das wir schnurstracks von West nach Ost durchqueren. Wir sind - unterbrochen von einem von Wolfgang lange herbeigesehnten Taco-Bell-Stopp - den ganzen restlichen Tag wieder durch unendliche Weiten unterwegs und kommen spät an unserem Etappenziel Nampa an. Wir übernachten im nicht sehr besonderen Downtown Inn und gehen am Abend noch eine Pizza essen, die ziemlich gut ist.
Bereits am frühen Morgen brechen wir aber schon wieder auf und überqueren kurz hinter Nampa die Grenze zum Bundesstaat Oregon. Dessen Ostteil ist ganz anders als der waldige Küstenstreifen, den wir bereits kennengelernt haben. Das Klima ist kontinentaler, die Landschaft generell wüstenartiger. Wir fahren auch hier wieder schnurgerade auf dem Highway 20 dahin. Um das Speedlimit machen wir uns oft keine Gedanken, was uns fast zum Verhängnis wird. Irgendwo im Nirgendwo patrouilliert die Oregon State Police und fischt filmreif just das vor uns fahrende Fahrzeug aus dem Verkehr.
In 3 Tagen findet in der Gegend eine totale Sonnenfinsternis statt. Im Radio ist das ein Dauerthema und auf den Infotafeln neben den Highway gibt es ebenfalls laufend Informationen dazu.
Ohne Unterbrechung fahren wir bis Bend. Dort verdunkelt sich aber der Himmel bereits wieder. Es scheint, dass da noch ein paar Waldbrände dazugekommen sind und so haben wir auch beim Crater Lake leider kein Glück. Die Sicht ist fast noch schlechter als vor 2 Wochen. Wir halten uns dann auch gar nicht lang auf und weiter geht die Fahrt Richtung Süden.
Wir wollen eigentlich wieder in der Gegend um Redding übernachten, aufgrund der bevorstehenden Sonnenfinsternis sind hier aber viele Motels bereits ausgebucht. So müssen wir noch bis Colusa weiterfahren, wo wir im Colusa Motel noch ein Zimmer ergattern. Puh. Das war eine ordentliche Fahrt. Zumindest sind wir jetzt schon fast in San Francisco, wohin wir uns morgen früh aufmachen werden.